Dezimierte Augsburger Panther unterliegen Bremerhaven

Montag, 21. Oktober 2019, 12:48 Uhr Thorsten Franzisi

Ohne die gesperrten bzw. verletzten Lamb, Valentine, LeBlanc und Trevelyan unterlagen die Augsburger Panther den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven mit 0:4.

4619 Zuschauer sahen eine insgesamt enttäuschende Vorstellung ihres Teams und sahen die 6. Heimniederlage in 7 Spielen im Curt Frenzel Stadion. Nach der Niederlage am Freitag in Mannheim war somit ein Null-Punkte-Wochenende perfekt. Nach der Euphorie und dem Einzug in das Achtelfinale in der Champions League kehrte schnell wieder der Alltag ein.

Brady Lamb und Scott Valentine leisteten mit ihren Spieldauerdisziplinarstrafen aus Mannheim ihrem Team einen Bärendienst und wurden für 2 Spiele ( Lamb ) und 1 Spiel ( Valentine ) gesperrt und fehlten somit am heutigen Abend. Dazu die verletzten LeBlanc und Trevelyan, die weiten Reisen und die enorme Kräfteverschleiß waren letztendlich sicher gewichtige Gründe für die Negativerlebnisse an diesem Wochenende . Trotzdem sind die Fans in Augsburg eine andere Panther Mannschaft gewohnt. Durch die fehlenden Verteidiger feierte Nachwuchstalent Niklas Länger sein Debüt in der Deutschen Eishockeyliga.

Bremerhaven trifft gleich zu Beginn des Spiels
Nach den Hiobsbotschaften vor der Begegnung, musste das Team von Coach Tray Tuomie auch gleich nach Spielbeginn den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Nach 87 Sekunden traf der Verteidiger der Bremerhavener Stanislav Dietz mit einem Schlagschuss zum 1:0 für die Pinguins. Die Augsburger ließen sich zwar nicht schocken und wollten schnellstens den Ausgleich erzielen. Die Bremerhavener kassierten kurz nach der Führung eine Strafzeit und der AEV drückte im Powerplay vehement auf das 1:1. Payerl, Fraser und Sezemsky scheiterten aber am überragend haltenden Torwart der Pinguine Tomas Pöpperle. Auch in der Folgezeit bestimmten die Augsburger das Geschehen. Doch zu kompliziert und ohne die notwendige Effizienz wurden weitere Chancen durch Lambacher und dem wieder enttäuschenden Mitch Callahan vergeben. Bei den vereinzelten Kontern waren die sehr diszipliniert und kompakt spielenden Bremerhavener aber immer gefährlich. Doch der ebenfalls sehr gut haltende Olivier Roy und der Pfosten verhinderten das durchaus mögliche 0:2 zum Ende des 1. Abschnitts. Mit einem knappen 0:1 Rückstand ging es in die 1. Drittelpause.

Bremerhaven im 2. Drittel klar besser
Im 2. Abschnitt zeigten die Panther eine schwache Leistung und waren gegen die Mannschaft aus dem hohen Norden klar unterlegen. Das Schussverhältnis von 9:22 spiegelt auch den Spielverlauf wieder. Im eigenen Überzahlspiel zu ideenlos hatten die Augsburger in dem folgenden  Unterzahlspiel durch Adam Payerl noch die größte Chance auf den Ausgleich. In einem weiteren Unterzahlspiel nutzten die Gäste dann aber auch ihr Powerplay in der 30. Spielminute zum 2:0 durch Stefan Espeland. Der Kopf bei den so charakterstarken und nie aufsteckenden Panthern ging aber zu diesem Zeitpunkt doch kurzfristig nach unten. Die fehlenden Schlüsselspieler waren einfach nicht zu ersetzen. Trainer Tray Tuomie wechselte zwar ständig seine Reihen, doch ein Torerfolg wollte sich nicht einstellen. Die Panther stemmten sich zwar gegen den Rückstand, warfen sich in alle Schüsse und Goalie Olivier Roy rettete gegen Quirk, Urbas und Alber glänzend , aber in der Offensive gelang nur wenig.  Die Gäste kontrollierten das Spiel und gingen auch völlig verdient mit dem 2:0 Vorsprung in die 2. Drittelpause.

Augsburger Panther machen Druck und kassieren im Konter das 0:3
2 Tore sind im Eishockey schnell aufgeholt und die Panther begannen den letzten Abschnitt mit viel Druck und Elan auf das Tor der Pinguins. Doch an diesem Abend sollte einfach kein Tor gelingen. Schmölz und Sezemsky scheiterten am sehr gut haltenden Torhüter der Bremerhavener Tomas Pöpperle und zu allem Überfluss verfehlte Thomas Holzmann den Puck nach einem Querpass kurz vor dem Tor der Pinguins. Es kam wie es kommen musste, nach einem Konter gelang der Mannschaft aus dem hohen Norden in der 46. Spielminute die Entscheidung zum 0:3. Brock Hooten traf ins kurze Eck und die Messe war gelesen. Das folgende Powerplay führte ebenfalls nicht zum Anschlusstreffer für die Panther und den Rest spielten die Bremerhavener ohne größere Probleme sicher und souverän nach Hause. 124 Sekunden vor Schluss ging Panther Coach Tray Tuomie volles Risiko, nahm seinen Torhüter vom Eis und wollte unbedingt noch den Anschlusstreffer erzwingen. Doch auch dieser Schuss ging nach hinten los, die Gäste nutzen einen Scheibengewinn und erzielten 24 Sekunden vor Ende der Begegnung das 4:0 durch Jan Urbas in das verlassene Augsburger Tor. Nach 60 Spielminuten stand aus Augsburger Sicht ein enttäuschendes 0:4 auf der Anzeigetafel.

Die tollen Erfolge in der Champions League sind zwar grandios, in den nächsten Wochen bis zur Länderspielpause muss die Priorität aber wieder ganz auf die Deutschen Eishockeyliga gelegt werden. Es ist nur zu hoffen, dass die Verletzungen bei LeBlanc und Trevelyan nicht so schwerwiegend sind und die Sperre von Brady Lamb am Freitag gegen Schwenningen noch verkraftbar ist. Scott Valentine ist dann wieder spielberechtigt und das Team erholt sich hoffentlich schnell von der kräftezehrenden Woche und dem 0 Punkte Wochenende. Den Ausfall von 4 Leistungsträgern kann ( außer Mannheim und München) wohl auch keine andere DEL Mannschaft so einfach kompensieren.

Coach Tray Tuomie wollte seiner Mannschaft nach der Begegnung auch gar keinen Vorwurf machen und setzt auf Regeneration in den nächsten Tagen. Bezüglich einer Neuverpflichtung eines zusätzlichen Importspielers,  halten die Verantwortlichen auch bereits zu diesem Zeitpunkt alle Augen und Ohren offen, was sicher auch mit den Verletzungen und dem bisher unter den Erwartungen gebliebenen Auftreten von Neuzugang Mitch Callahan zu tun hat. Die Eingewöhnungsphase auf eine größere Eisfläche und die neue Umgebung dauerte aber bei vielen Spielern schon oft einige Zeit, vielleicht hilft Mitch Callahan ein einziges Erfolgserlebnis um zu seiner wirklichen Leistungsfähigkeit zu finden.

Die Panther stehen jetzt nach 13 Spielen und 14 Punkten auf Platz 10  der DEL und haben bereits am nächsten Freitag um 19.30 Uhr im Curt Frenzel Stadion die Chance, den 2. Heimsieg in dieser Saison gegen Schwenningen einzufahren. Auf die Unterstützung der tollen AEV Fans kann das Team sicher zählen.

Statistik:
Panther: Roy- Tölzer, Sezemsky, Haase, McNeill, Rogl, Länger-Schmölz, Stieler, Payerl, Holzmann, Ullmann, Hafenrichter, Fraser, Gill, Callahan, Sternheimer, Mayenschein, Lambacher

Tore:
0:1 01:27 Stanislav Dietz
0:2 29:51 Stefan Espeland    5:4
0:3 45:06 Brock Hooten
0:4 59:36 Jan Urbas          5:6

Strafen:
Augsburg:8
Bremerhaven: 8    
Zuschauer: 4619

Schiedsrichter:
Marian Rohatsch/Anssi Salonen
Linienrichter:
Tobias Schwenk/Marius Wölzmüller


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